Zwei Leben und ein Tag

Roman. München (Luchterhand) 2007
Wien (Buchgemeinschaft Donauland) 2007

Klappentext und Pressestimmen

Nach einem Nomadenleben in Amerika, Südostasien und Osteuropa haben sie sich getrennt: Edith und Leonard, zwei Menschen, die nicht wieder zusammenfinden und nicht voneinander lassen können. Was sie verbindet, ist ihr Sohn Gabriel und ihr unablässiges Grübeln darüber, was diesem in seiner Kindheit zugestoßen ist und ihn zum Außenseiter gemacht hat. Mit dem inzwischen erwachsenen Sohn kehrt Edith in das Haus ihrer Kindheit in Österreich zurück. Hier beginnt sie Briefe an Leonard zu schreiben, in denen sie sich an die Jahre ihres Zusammenlebens erinnert. Sie fragt sich, warum sie einander, obwohl sie sich liebten, verfehlten. Und sie fragt, ob sie Schuld tragen am Schicksal ihres Sohnes.

In diesen Briefen denkt Edith auch über den großen Exzentriker der amerikanischen Literatur, Herman Melville, nach, für den sie und Leonard sich früh schon so rauschhaft begeistert hatten, daß sie gemeinsam ein Buch über den geheimnisvollen Außenseiter schreiben wollten – den unbehausten Reisenden, dessen Schicksal ihnen oft wie ein Schlüssel für ihr eigenes Leben vorgekommen war, für das Anderssein ihres Sohnes. Szenen einer Liebe, einer zerbrochenen Ehe, und Stationen eines vorgezeichneten Weges, der Gabriel in ein grausames Ende führen wird, finden Spiegelungen und Gegenbilder in Episoden aus dem Leben und Werk des Dichters, der an seiner Zeit und am Unverständnis seiner Zeitgenossen zerbrach.

Die Fäden sind fein gesponnen und doppelt gezurrt: jeder Satz über Melville, den die einsame Briefschreiberin formuliert, enthält ein Stück Beziehungsgeschichte.Evelyne Polt-Heinzl in Die Presse

Lilliane Zuuring in Westdeutsche Allgemeine Zeitung: eine ungeheuer lesenswerte, sprachlich aufgrund fesselnder Bilder höchst gelungene Mischung aus Melville-Biographie und Roman.

Daniela Strigl in Literaturen:  Wo ihre Figuren das Machtwort nicht finden, setzt die Autorin ihre ganze Sprachmacht dagegen: Die Sprache des Romans ist berückend klar und beruhigend gediegen.

Helmut Sturm in Literatur und Kritik: Wie kaum eine Gegenwartsautorin versteht es Mitgutsch, Menschen darzustellen, die am Rand leben…Mitgutsch hat eine große schöpferische Leistung vorgelegt, hinter der reale Fakten zu suchen vom Eigentlichen wegführt.

Taschenbuch

München (Bertelsmann btb)  2008