Ausgrenzung

Roman. Darmstadt (Luchterhand) 1989
Frankfurt (Büchergilde Gutenberg) 1989
Wien (Buchgemeinschaft Donauland) 1989

Klappentext und Pressestimmen

Der zarte, schöne Jakob ist anders als die anderen Kinder. Er reagiert kaum auf seine Umwelt, oder anders, als man erwartet, er spricht kaum und die Wörter, die er sagt, formen sich nicht zu Sätzen, sondern werden, wie seine Spiele, zu rhythmisch wiederholten Ritualen, er schreit stundenlang, ist manchmal außer sich. Er ist zurückgeblieben, verhaltensgestört, autistisch, sagen die Fachleute. Seine Mutter, die ihn mit qualvoller Innigkeit liebt, versucht sich in Jakobs Welt zu begeben, um ihn besser zu verstehen.  Mit der Schuldzuweisung von außen, die sich viele Male wiederholen wird, mit dem Versuch, den „Fall“ Jakob durch eine zweifelhafte Diagnose in ein System zu zwingen, beginnt der verhängnisvolle Prozeß der Ausgrenzung, der völligen Isolierung zweier Menschen. Mit beklemmender Eindringlichkeit und sprachlicher Präzision beschreibt die Autorin, wie zwei Menschen an den Rand  und aus der funktionierenden Gesellschaft hinausgedrängt werden.

Der Roman, der sich mit so viel Unmittelbarkeit, Genauigkeit und Poesie mit diesem Problem auseinandersetzt, will die Augen des Lesers öffnen. Er ist Anklage und Hilferuf zugleich.Eva Haldimann in Neue Zürcher Zeitung

Günther van Waasen in Bild und Funk: Ein paar Tage zuvor hatte ich den Film „Rain Man“ gesehen, da geht es ja auch um Autismus… Und doch hat mich der Film nicht annähernd so berührt wie die Geschichte von Jakob.

Ingeborg Sperl in Der Standard: Die Autorin hat mit ihrer Sensibilität, ihrer sprachlichen Ausdruckskraft und ihrem Schmerz ein nicht nur literarisch hinreißendes Buch geschrieben. Durch ihr bedingungsloses, oft bedrückendes Einlassen auf das kranke Kind hat sie vermutlich mehr über Autismus zu sagen als viele Fachbücher.

Duglore Pizzini in Die Presse: Mit ihrem jüngsten, dem dritten Buch, stellt die Autorin nun ein für alle Mal klar, daß ihr nicht kurz bemessener modischer Ruhm zugefallen ist, sondern daß man sie künftig zu den Fixgrößen der heimischen Literatur zu zählen hat.

Barbara von Becker in Süddeutsche Zeitung: Die Autorin erzählt ihre Geschichte mit packendem Furor – und schonungslos… Ein Buch, das in seiner Radikalität nicht immer leicht zu ertragen ist – dessen suggestive Kraft man sich aber nicht entziehen kann, nicht entziehen sollte.

Taschenbuch

München (dtv) 1992, Neuauflage 1997