Familienfest

Roman. München (Luchterhand) 2003

Klappentext und Pressestimmen

Bei den traditionellen Festen der Leondouris ist Edna Gastgeberein und Mittelpunkt, sie hält die weitläufige Familie zusammen. In ihrem vornehmen Bostoner Haus erzählt sie an der zum Seder gedeckten Tafel Geschichten aus dem Leben der Vorfahren, die als Familienbesitz in den Jüngeren fortleben sollen. Sie erzählt von ihrem Vater Joseph, der einst aus der Levante nach Amerika kam, von ihrem Onkel, der stellvertretend für einen Politiker im Gefängnis saß, von der bitteren Armut, in der die Familie jahrzehntelang im jüdischen Viertel von Boston lebte, und von dem märchenhaften Aufstieg, der einigen gelang. Unter den Erwachsenen und Kindern am Tisch sitzt auch ihr Großneffe Marvin mit seiner zum Judentum konvertierten Frau und seinem Sohn, der seit einem Unfall behindert ist.

Ein großer, ein ganzes Jahrhundert umspannender Familienroman, voller schillernden Charaktere und Schicksale vor dem Hintergrund der zur Metropole wachsenden Hafenstadt Boston, mit ihren sich wandelnden Einwanderervierteln, den eleganten Stadtteilen und den Ferienorten an der Atlantikküste.

Ein unaufdringliches wahrhaftiges Buch… Über jüdische Fest-Gebräuche hinaus, ist alles Wesentliche im Leben der Nachkommen von Joseph Leondouri – kollektive Existenzerfahrung. Lesend begegnen wir uns selber.Malve Gradinger in Münchner Merkur

Egon Schwarz in Frankfurter Allgemeine Zeitung: Was den Roman auszeichnet ist Stil, verhaltene Melancholie, lyrische Passagen, wundervolle Stimmungsbilder und Landschaftsbeschreibungen. Was ihn vollends auszeichnet, geradezu zum wohltuenden Einzelfall macht, das ist die authentische jüdische Thematik, die ohne Holocaust und Antisemitismus auskommt.

Evelyne Polt-Heinzl in Wiener Zeitung: So spannend, bunt und sprachlich fein gewoben, daß man das über 400 Seiten starke Buch am Ende nur ungern aus der Hand legt. Mit Leichtigkeit und Geschick knüpft der Roman die Knoten entlang der verschiedenen Lebensgeschichten.

Ingeborg Sperl in Der Standard: Der Horizont dieses Romans ist unendlich weit – und diese Perspektive ist ein Kennzeichen ihres ganzen Werks.

Christine Lötscher in Tages-Anzeiger: Der Roman lebt von der Sprache und ihrer suggestiven Kraft… trifft haargenau den Nerv der Zeit.

Taschenbuch

München (Bertelsmann btb) 2005